2012 Kanada

Revelstoke

Nimm zwei

Auch wenn sich in Lake Louise täglich um die 35‘000 Touristen rumlümmeln, so legten wir dennoch eine kurze Ruhepause ein. Schliesslich wollten wir uns die sagenumwobenen Seen in der Gegend ansehen. Und so folgten wir der viel befahrenen Strasse zum Moraine Lake – auch wenn sie 15 Kilometer lang war… Am Ende befanden wir uns in einem riesigen Verkehrschaos. Die Wohnmobile standen am Parkplatzeingang Schlange und blockierten diejenigen, die wieder zurück wollten. Mit dem Rad konnten wir uns jedoch elegant zwischen den Autos durchschlängeln und profitierten zudem von einem exklusiven Parkplatz direkt am See 😛

Das Wasser des Moraine Lakes scheint aus reinem Türkis zu bestehen, was in den letzten Jahren tausende von Schaulustigen anzog. Heute ist der Moraine Lake einer der meist fotografierten Seen Kanadas. Was folglich bedeutet, dass man sich einen Platz zwischen all den Touristen erkämpfen muss. Da wir von all dem Treiben schon reichlich genug hatten, ersparten wir uns den steilen Aufstieg zum noch bekannteren Lake Louise. Wer weiss, wie lange man dort für ein anständiges Foto anstehen muss…

Da wir inzwischen keine grosse Lust mehr hatten, das touristische Banff zu besuchen, beschlossen wir, den Highway nach Golden zu nehmen. Dieser war jedoch eine einzige, grosse Baustelle. Als Velofahrer hat man fast keine Chance, da heil durchzukommen, da kein Seitenstreifen mehr vorhanden war. Zum Glück halten sich die Leute hier – anders als in der Schweiz – an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Und wenn nicht, taucht ein Baustellenmensch mit einer „Slow“-Tafel in der Hand auf und erinnert daran.

Als wir die 14 Kilometer lange Baustelle endlich hinter uns hatten, ging es bergab nach Field, einem kleinen, hübschen Dorf, das mal zum wichtigsten Verkehrspunkt im Zugverkehr galt. Dort gönnten wir uns wieder einen Ruhetag, erkundeten das Dorf und machten einen Tagesausflug zum Emerald Lake. Danach ging es weiter nach Golden und von dort wieder rauf zum Rogers Pass. Dieser liegt mit 1300müM eigentlich nur 500m höher als Golden. An sich kein Problem für uns – wäre da nicht der ebenso hohe Berg vor dem Pass! So trampelten wir die Höhenmeter eben zwei Mal hoch… 🙁 Als wir die Passhöhe schlussendlich erreicht hatten, war es schon fast Abend und wir völlig entkräftigt und müde. Am nächsten Tag konnten wir dafür den ganzen Berg bis nach Revelstoke runterfahren. Auch nicht schlecht 😛

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Revelstoke ist eine wunderschöne Stadt, in die wir uns schnell verliebten. Da gibt es leckere Gelati, richtige, französische Baguettes, gemütliche Kaffees und tolle, abendliche Konzerte am Marktplatz. Die wunderbare Stimmung wurde leider von Michaels Reifen etwas getrübt. Ein kleiner Glassplitter hat ein grosses Loch verursacht. Somit machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Reifen. Schwalbe Reifen sind hier jedoch schwer zu finden – insbesondere in 28“ Grösse. Somit dürfen wir dieses Städtchen und die wunderbare Gastfreundschaft hier noch ein bisschen länger geniessen 🙂