2012 Kanada

Vancouver

Über den Wolken

Verrückt, wie schnell die Zeit doch vergeht! Da waren wir doch noch mitten in den Vorbereitungen und schon sitzen wir hier in Vancouver. Der Abschied von all unseren Freunden, Verwandten und Bekannten fiel uns dabei am Schwersten. Erst bei unserem kleinen Abschiedsfest wurde uns wirklich bewusst, wie lange wir wegbleiben werden. Umso schöner war es, so viele Leute nochmals sehen zu können. Auch wenn Kuchen und Kaffee dieses Mal leider ausblieben… 😉

Nach diesem doch berührenden Abend, mussten wir nur noch unsere Velos flugzeugtauglich machen, alles packen und am Flughafen einchecken. Der Check-in erwies sich entgegen unseren Erwartungen als sehr einfach. Wir konnten einfach beim Supervisor unsere Velos abgeben, das restliche Gepäck wurde gleich mit eingecheckt und dann blieb uns nur noch, die Tickets abzuholen. Fertig. Somit konnten wir am nächsten Tag ganz gemütlich durch die Passkontrolle spazieren.

Erst flogen wir nach Frankfurt. Der Flughafen dort ist riesig und wir irrten lange umher, bis wir unser Gate fanden. Dort mussten wir uns erst einer langen Warteschlange anschliessen und uns nochmals kontrollieren lassen, bevor wir überhaupt in die Wartehalle gelassen wurden… amerikanische Sicherheitsmassnahmen 😛 Nach langem Warten fuhren schliesslich Shuttlebusse vor, die uns über das Flughafen-Gelände zu unserem Airbus brachten. Der Start dieser riesigen Maschine war sehr eindrücklich. Und bald bot sich uns vor unserem Fenster ein wunderschöner Anblick mit strahlend blauem Himmel und weissen Wolken.

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Waiting on the airport in Frankfurt

 

Nach 9 1/2 Stunden Flug kamen wir ganz zerknittert in Vancouver an. Die turbulente Landung steckte uns immer noch in den Knochen, als wir eine halbe Stunde später die Passkontrolle erreichten. Man liess uns durch und wir konnten unsere Velos und das Gepäck abholen. Als wir dann zum Ausgang wollten, wies uns ein Security in eine Nebenhalle ein. Dort befanden sich bereits einige Leute, deren Gepäck sehr genau kontrolliert wurde. Während wir in der Warteschlange warteten, rätselten wir darüber, wieso wir nun ebenfalls hier gelandet sind. Irgendwann durften wir zu einem Officer, der uns lange und genau über unsere Finanzen ausfragte und unser Handgepäck sowie unsere Velos kontrollierte. Danach verschwand er für eine Weile, um einige Anrufe zu tätigen. Sehen wir wirklich so kriminell aus? Doch schliesslich durften auch wir endlich mit unserem Gepäck weiterziehen.

Doch schon stellte sich das nächste Problem ein. Die Kartons mussten, gemäss der netten Dame vom Infoschalter, eigenständig auseinandergenommen und in mehrere der kleinen Abfalleimer entsorgt werden. Also machte ich mich daran, diese in Einzelteile zu zerschneiden, während Michael unsere Velos wieder zusammenbaute. Scheinbar hatten wir dabei eine urkomische Vorstellung gegeben, denn die vielen Passagiere und Angestellten beobachteten uns beim Vorbeigehen immer sehr amüsiert. Doch irgendwann waren wir ready to go und so verliessen wir 4 Stunden nach unserer eigentlichen Ankunft den Flughafen in Vancouver.

Als wir das Haus der Gastfamilie, bei welcher wir wohnen dürfen, dann endlich erreichten, war es schon fast dunkel. Dennoch wurden wir sehr herzlich empfangen und wir durften uns völlig unkompliziert einrichten. Lange unterhalten konnten wir uns jedoch nicht mehr, da uns plötzlich eine grosse Müdigkeit überkam – naja… 25 Stunden sind eben nicht zu unterschätzen… Und so freuten wir uns auf das Bett und auf ein paar gemütliche Tage hier in Vancouver.